Trading mit der Advanced-Decline-Line (ADL)

Den Trend eines Index analysieren

Die ADL gehört zu den Gesamtmarktindikatoren. Passend dazu dient die ADL zur Analyse eines Index, einer Branche oder einer spezielle Gruppe von Aktien.

Der ADL-Indikator zeigt eine Differenz der gestiegenen und gefallenen Aktien des Marktes. Die dahinterstehende Idee ist einfach, denn ein Trend ist gesund, wenn möglichst viele Aktien des Index sich trendkonform bewegen. Die ADL soll mögliche Divergenzen zum Kursverkauf aufzuzeigen.

ADL schneller als der Index

Gelegentlich funktioniert die ADL sogar als Vorläufer des Marktes. Je länger ein Aufwärtstrend läuft, desto wahrscheinlicher ist es, dass einzelne Aktien nicht mehr neue Hochs erzeugen können. Die Verzerrung zwischen ADL und Kursverlauf wird noch größer, wenn einzelne Aktien des Marktes eine sehr hohe Index-Gewichtung aufgrund ihrer Marktkapitalisierung besitzen. Ein aktuelles Beispiel gibt es mit Google oder Apple im NASDAQ100-Index. Bullishe Schwergewichte können einen Index nach oben ziehen, obwohl der Gesamtmarkt schon zur Schwäche tendiert. Die Schwäche wird allerdings durch die ADL dann als bearishe Divergenz überdeutlich. Die gleiche Systematik gibt es natürlich in umgedrehter Form für einen Abwärtstrend.

ADL = (Summe der gestiegenen Einzelwerte) –
(Summe der gefallenen Einzelwerte)

Beispielrechnung für den DAX: Der DAX besitzt 30 Aktien. Steigen an einem Tag 25 Aktien und 5 fallen, dann ist der ADL-Wert für den Tag +20. Optisch dargestellt wird die ADL als kumulierter Graph.

Die ADL ist in erster Linie ein Trendindikator.

Für Prognosen ist ein Vergleich der ADL zum Index von Bedeutung. Jedes Hoch im Aufwärtstrend bzw. jedes Tief im Abwärtstrend sollte von der ADL bestätigt werden. Ergeben sich Divergenzen, dann sind das Vorboten für eine spätere Marktumkehr. Mindestens sollte aber aus der Divergenz eine Pause des Trends entstehen.

Advance-Decline-Line

Bild: Tages-Chart des DAX mit der ADL

Im oberen Chart sind eine bullishe und eine bearishe Divergenz zu sehen. Legt man einfache Trendlinien auf die Tops oder Bottoms, dann wird aus dem Grad der Neigung die Divergenz offensichtlich.

Eine ADL mit Volumen

Eine ADL lässt sich nicht nur aus der Differenz von gestiegenen gefallenen Aktien berechnen. Es gibt auch eine „ADL-Volume“. In diesem Fall entsteht eine ADL-Volume aus gestiegenen und gefallenen Handelsvolumen. Die Berechnung funktioniert ähnlich wie die des OBV-Indikators. Das Handelsvolumen bekommt ein positives Vorzeichen, wenn die Aktie angestiegen ist. Fällt die Aktie, dann ist das Handelsvolumen negativ.

Die ADL-Volume kommt in der Technischen Analyse wenig zur Geltung. Wenn sie genutzt wird, dann werden hauptsächlich Divergenzen zwischen ADL und ADL-Volume gesucht, um anschließend den Markt zu beurteilen.

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