Ein Blick auf die Deutsche Bank

Am gestrigen Donnerstag fand auch die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Deutschen Bank statt. Bank? Rechtsabteilung mit angeschlossenem Bankgeschäft, könnte man auch sagen. Denn es wäre eine Untertreibung zu sagen, die Deutsche Bank hätte noch einige Rechtsstreitigkeiten offen. Insgesamt sind es derzeit noch rund 7.800 (!) offene Verfahren. Das ärgert die Aktionäre – doch eine bestimmte Berufsgruppe freut es: Laut n-tv hat die Deutsche Bank seit 2012 rund 1,2 Mrd. Euro für Anwälte aufgewendet.

Wie wäre es stattdessen gewesen, man hätte auf fragwürdige Geschäfte zum Nachteil von Kunden gemacht, oder auf Tricksereien beim Libor-Skandal etc. pp. verzichtet? Solche Fragen stellen sich vielleicht einige Aktionärinnen und Aktionäre der Deutschen Bank, und entsprechend gab es bei der Hauptversammlung durchaus größeren Unmut der Anteilseigener.

Die Tatsache, dass der Aktienkurs derzeit rund 48% unter dem Niveau des Vorjahresstandes steht, half da sicherlich auch nicht. Und die Dividende fällt bekanntlich auch aus. Nicht nur das: Der Vorstand der Deutschen Bank sieht auch im laufenden Geschäftsjahr noch keine Rückkehr in die Gewinnzone. Die Altlasten müssten erst abgearbeitet werden – dazu gehören auch und insbesondere die juristischen Altlasten. Die große Frage ist nun, ob diese Hiobsnachrichten nicht inzwischen im Kurs drin sind. Der Blick auf den langfristigen Chart zeigt, dass die Deutsche Bank ihren Aktionären auf längere Sicht sogar noch größere Verluste gebracht hat: Die 10-Jahres-Performance liegt inzwischen bei rund -80%. Autsch.

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Bild: Wochen-Chart der Deutsche Bank Aktie

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