Gold: Saisonal mit idealer Kauf-Chance

Am Edelmetall Gold scheiden sich die Experten. Insbesondere die Aktienliebhaber lästern gerne, wie man sich nur Gold ins Depot legen kann? Gold wirft weder Zinsen noch Dividenden ab. Das Argument ist natürlich korrekt, und doch hat Gold eine eigene Faszination.
Politiker und Notenbanken haben die Weltwirtschaft einer Planwirtschaft weiter angenähert. Es wird zwar gerne davon gesprochen, dass wir in einer Marktwirtschaft leben, doch in Wirklichkeit sind wir weit von einer lupenreinen Marktwirtschaft entfernt. Gerechtfertigt werden die Eingriffe oft von links-orientierten Politikern, dass die Marktwirtschaft große Schwächen hat. Dass mögliche Schwächen von den ständigen Eingriffen verursacht werden, wird dabei gerne übersehen.

Die Nullzinspolitik ist ein Mega-Fehlerh

Seit alle großen Notenbanken sich auf eine Nullzinsphase abgesprochen haben, sitzen die Finanzmärkte auf einem lodernden Vulkan. In den USA wurde zwar eine Zinswende eingeläutet, doch die ist in Wirklichkeit nur ein Fake. Tatsache ist, dass sich die großen Industriestaaten, in den vergangenen Jahren bis zur Oberkante verschuldet haben. Keine Notenbank ist deshalb in der Lage die Zinsen volkwirtschaftlich effektiv anzuheben, ohne ein Staatsbankrott zu riskieren.

Wie schlimm der Zustand ist, sieht man in Europa deutlich. Die Nullzinspolitik der EZB sollte eigentlich den verschuldeten EU-Staaten Luft verschaffen, um sich neu aufzustellen. Das ist jedoch bei allen größeren Staaten nicht passiert. Im Gegenteil die Verschuldung ist um ein Vielfaches höher als zu Beginn der Bankenkrise.

Volkwirte haben berechnet, dass ab einem Leitzins von circa 6% Deutschland zahlungsunfähig werden könnte. Ein 6%-tiger Leitzins ist in der Historie nicht Ungewöhnliches. Weil Deutschland noch relativ liquide ist, kann man sich leicht ausmalen, wie Italien, Frankreich oder Spanien schon bei einem 3%igen Leitzins ins Straucheln kommen.

Die Grenze für den maximal verkraftbaren Leitzins ist für jedes Land verschieden. Die Wirtschaftskraft und die Höhe der Verschuldung sind die entscheidenden Variablen.

Ein Vergleich der Staatsschulden zum Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Stand: 4. Quartal 2016 (Quelle: Statista)

Griechenland: 179%

Italien: 133%
Portugal: 130%
Belgien: 105%
Spanien: 99%
Frankreich: 96%
Großbritannien: 89%
Österreich: 85%

Deutschland: 68%

Die obigen Zahlen deuten an, dass es keine effektive Zinsanhebung geben kann, ohne die EU-Staaten an den Rand der Insolvenz zu bringen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass keines der EU-Länder im Stande ist, die eigene Verschuldung entscheidend zu senken.

Aktien steigen wegen Trump?

Der aktuelle wirtschaftliche Aufschwung steht in einem engen Zusammenhang mit der USA und den Vertrauensvorschuss für Donald Trump. Das sollte uns misstrauisch machen. Hat nicht Donald Trump in seiner kurzen Amtszeit mehrfach bewiesen, dass er eine für das Präsidentenamt ungeeignete Persönlichkeit besitzt?

Die globale Verschuldung belief sich Ende 2016 auf 215 Billionen US-Dollar. Ein Großteil davon gehört den USA. Selbst die USA ist nicht in der Lage, das Schuldenproblem auf normalen Weg zu lösen. Der Schlüssel muss wohl die Inflation sein? Die Inflationsrate ist noch relativ niedrig, doch sie scheint die einzige politisch-gewollte Lösung zu sein.

Für den Normalbürger gibt es kaum Auswege, der Geldentwertung zu entgehen. Möglichkeiten gibt es außerhalb der planwirtschaftlichen Notenbanken: Sie heißen Gold oder Crypto-Währungen. Und bei den Crypto-Währungen stehen die Bitcoins an erster Stelle.

Sowohl Gold als auch Bitcoins stehen nicht in unendlichen Mengen zur Verfügung. Sie sind begrenzt, und können nur eingeschränkt von Notenbanken manipuliert werden.

Saisonal ist Gold ein klarer Kaufanreiz

Gold unterliegt regelmäßigen saisonalen Schwankungen. Anfang des Jahres und im Herbst zeigt Gold gerne einmal einen Aufwärtstrend. Im Gegensatz dazu entsteht oft ein markanter Tiefpunkt im Juli eines Jahres.

Bild: Saisonaler Chart des Gold-ETF mit US-Symbol GLD

Der obere saisonale Chart umfasst den Durchschnittskursverlauf eines Gold-ETFs. Der Gold-ETF steht in einem sehr engen Verhältnis zum Gold-Future der an der Termin-Börse gehandelt wird. Der Verlauf zeigt, dass üblicherweise im Jahresverlauf der Juli den Tiefstand des Goldpreises markiert.
Wer also die Absicht hat Gold zu kaufen, der sollte sich überlegen, ob das nicht in den nächsten Wochen sinnvoll ist. Am unteren Rand des Charts befindet sich noch zusätzliches Trendband. Die grünen Phasen zeigen, wann der Aufwärtstrend besonders ausgeprägt war. Innerhalb der orangen Phasen sind oft Short-Trades erfolgreicher.

Bild: Wochen-Chart der Gold-Unze in US-Dollar

Technische Situation beim Goldkurs

Es gehört inzwischen zum Allgemeinwissen: Der Goldkurs ist nicht ganz frei von Manipulationen. Deshalb sollte man ihn am besten im Wochen-Chart betrachten. Der wichtigste Kursbereich liegt zwischen 1200 und 1280 US-Dollar. Das ist die Zone, in der sich der Kurs frei bewegen kann, ohne dass es zu wesentlichen Veränderungen kommt. Vermutlich liegt sogar in der genannten Kursspanne der Wunschpreis der amerikanischen Notenbank (Fed).

Damit wird deutlich, in welchen Situationen neue Marktteilnehmer in den Goldmarkt eingreifen müssten. Kommt der Kurs in den Bereich von 1200 US-Dollar, werden Trader die Gold-Unzen kaufen. Läuft der Kurs nach oben, gibt es ab 1280 US-Dollar Trader, die gerne eine Short-Position in Betracht ziehen.

Die Kursgrenzen zeigen auch wie hart die Kämpfe sind. Bei 1200 US-Dollar gibt es eine massive Unterstützung. Sie ist viel emotionaler und damit kräftiger als die Verkaufsversuche um 1280 US-Dollar. Wenn wir den Weg des geringsten Widerstandes als Kriterium heranziehen, dann ist es wahrscheinlicher, dass der Kurs leichter nach oben ausbrechen müsste.

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