Gab es Marktmanipulation am Aktienmarkt?

Wie Sie wissen, gab es Anfang Februar einen heftigen Aktien-Kursrutsch, der besonders in Amerika auffällig war. Schließlich liefen die Börsen viele Monate lang nur aufwärts, und daher kam der Kursrutsch ziemlich unerwartet. Jetzt gibt es an der New Yorker Börse ein paar Gerüchte, die eine Erklärung bieten könnte.

Es gibt wohl einen Whistleblower, der behauptet, der Kursrutsch wäre manipulativ herbeigeführt worden. An der Chicagoer Börse (CBOE) wird stets ein Volatilitätsindex (VIX) berechnet. Beim VIX geht es um die mathematisch berechneten Börsenschwankungen. Je größer die Schwankungen sind, desto größer ist die Nervosität der Marktteilnehmer. Diese Nervosität beruht in der Regel auf Angst. Daher wird der VIX auch als Angstbarometer bezeichnet.

US-Anwalt Jason Zuckerman hat einen Brief an die Finanzregulierungsbehörde CFTC aufgesetzt, der eine Untersuchung des VIX anstoßen soll. Der VIX ist nicht nur ein mathematischer Index, er hat direkte Auswirkungen auf Derivate. Insbesondere Optionen enthalten einen beachtenswerten Preisanteil, der auf dem VIX beruht.
Anwalt Zuckerman behauptet in seinem Schreiben, dass der VIX manipuliert wurde, um sich Vorteile an der Börse zu verschaffen. Aufgrund eines Konstruktionsfehlers in der VIX-Berechnung, sei es den Manipulatoren gelungen, den Index zu erhöhen, ohne tatsächliche Transaktionen durchzuführen. Mit der Erhöhung des VIX sind die „Alarmglocken“ der institutionellen Marktteilnehmer geläutet worden, was zur Folge hatte, dass im erhöhten Maße Aktien verkauft worden sind. Das Ergebnis lässt sich an dem außergewöhnlichen Kursrutsch erkennen.

Bild: Außergewöhnlicher Kursrutsch beim Dow Jones Industrial-Index

Der obere Chart zeigt einen stark angestiegenen Aktienmarkt. Dass es irgendwann zu einer Korrektur kommen muss, ist unstrittig. Die Art und Weise der Kursverluste ist allerdings überraschend. Die heftige Korrektur lässt sich mit den üblichen Handelsschwankungen nicht erklären. Geht man von der normalen Kursabweichungen aus, dann wird dieser Kurssturz zu 99,99% nicht vorkommen!
Der Kurssturz bewegt sich also in einem statistisch unwahrscheinlichen Bereich. Daher ist eine Untersuchung durch die Börsenaufsicht sicherlich sinnvoll.

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