Nie mehr Börsen-Crashes?

Liebe Leserinnen und Leser,

ich will es nicht leugnen, ich stehe den vielen Handels-Algorithmen und besonders dem High Frequency Trading kritisch gegenüber. Während die meisten Trader froh sind, dass die Liquidität in den Märkten hoch bleibt, sehe ich doch Nachteile.

An allen größeren Börsen liegt der Anteil des Computer-Handels klar über 50%. An der NYSE liegt er teilweise schon bei 70%. Allein dieser Umstand macht den Programmhandel verdächtig. Hinzu kommt die Tatsache, dass es Handelshäuser gibt, die im Millisekundenbereich Börsenkurse vor der offiziellen Veröffentlichung erhalten. Diese Firmen zahlen sehr viel Geld für die Vorabkurse. Das machen sie nur zu gerne, denn mit ihren schnellen Computern und Orderübertragungsleitungen ist es ihnen möglich, ein „Frontrunning“ zu betreiben.

Nie mehr ein Crash?

Wer lange genug an der Börse ist, der wird auch schon einmal einen Crash oder zumindest einen Mini-Crash erlebt haben. Hierbei stürzen die Kurse so schnell ab, dass es kaum einen Möglichkeit gibt, sich davor zu schützen.

Auf der Webseite von ZeroHedge.com ist nun die These aufgestellt worden, dass die Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz so weit fortgeschritten ist, dass ein Crash kaum mehr möglich ist. Das ist eine interessante These.

Börsen-Crash

Die weltweiten Wirtschaftssysteme kämpfen konstant mit Überschuldung und politischen Eingriffen in die Marktkräfte. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass es eine notwenige und konstant-laufende Kleinst-Manipulation der Märkte gibt. Warum sollte das nicht ein Super-Computer mit Künstlicher Intelligenz (KI) umsetzen? Die Entwicklung der KI ist weiter fortgeschritten, als die meisten Bürger vermuten. Ein gutes Beispiel gibt es beim Schach. Während noch vor einigen Jahren die komplexe menschliche Denkfähigkeit regelmäßige Siege im Schachspiel erzielen konnte, sieht die Angelegenheit jetzt völlig anders aus. Der Super-Computer ist schneller und lernt konstant dazu. Er gewinnt fast selbstverständlich gegen den Schach-Weltmeister.

Künstliche Intelligenz überwacht die Finanzmärkte

Der Börsenexperte Max Keiser nennt das Finanzsystem ein Hologramm. Es überdeckt Deflation und Inflation mit einer programmierten Handelsschleife, die konstantes Feedback vom Markt bekommt. Ein Programm das täglich 24 Stunden im Hintergrund läuft.

Möglich ist das schon. Während wir Börsianer Angebot und Nachfrage in der Vordergrund schieben, könnte ein Handelsprogramm leicht eigengenerierte Signale erzeugen. Der Programmhandel hat überzeugende Vorteile gegenüber uns Börsianern. Eine praktisch unbegrenzte Kreditlinie, keine Handelsgebühren und eine starke politische Lobby, basierend auf den Verbindungen der Investmentbanker.

High-Frequency-Trading Computer arbeiten im Verborgenen, und sind jederzeit fähig, die Finanzmärkte kurzfristig zu ihrem Vorteil zu manipulieren. Dabei gibt es nicht nur Eingriffe in den konventionellen Börsenplätzen. Parallel dazu gibt es viele Dark Pools, die von der Öffentlichkeit unbemerkt betrieben werden.

Unter diesen Umständen sind wir private Börsianer nur eine Nebensache an den Börsen.

 

Viel Erfolg wünscht Ihnen

Christian Lukas

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