Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt KW 38

Der US-Aktienmarkt hat sich in den vergangenen Tagen in eine schwierige Situation gebracht. Es kommt mir so vor, als wenn der US-Markt einen 400 Meter-Sprint hingelegt hätte, und nun auf den letzten 100 Metern kraftlos wäre.

Das bedeutet, die Kraft der Bullen ist limitiert. Es wäre besser für die Gesamtsituation, wenn der US-Markt schnell noch einmal den Weg nach unten antreten würde. So könnte er mehr Energie tanken für die Aufwärtsbewegung.

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Bild 1: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien

Eine bullishe Divergenz im McClellan-Oszillator

Der McClellan-Oszillator bestätigt den heftigen Kampf zwischen Bären und Bullen. Prinzipiell möchte der Markt nach oben, doch das Ausgangsniveau ist schon zu hoch. Deshalb kann man die Kursbewegungen des Marktes nur schwer deuten. Nach jeder starken Tagesbewegung kommt eine Gegenbewegung in die andere Richtung. Der psychologische Zustand der Marktteilnehmer ist einfach zu bullish. Obwohl sich zu wenige Börsianer finden, die bereit sind eine langfristige Long-Position einzugehen. Das Ergebnis ist ein kurzfristiges Geschiebe und Gezerre, ohne Ergebnis.
Der Weg des geringsten Widerstandes befindet sich in der Abwärtsbewegung. Im unteren Teil des Charts befindet sich der MACD-Indikator des McClellan-Oszillators. In der jüngsten Vergangenheit war das Überkreuzen des MACD jeweils ein in gutes Handelssignal. Der MACD steht auf „long“ und seine Kraft nimmt ab.

 

So sieht der Trend des McClellan-Oszillators aus:

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Bild 2: Die Trendbewegung des McClellan-Oszillators über eine Summierung der Oszillatorwerte

Der Trend des McClellan-Oszillators zeigt sich in Bild 2. Die eingezeichnete Trendlinie ist ein Hoffnungsschimmer für die Bullen. Sollte die Trendlinie nach oben hin gebrochen werden, müsste es eigentlich eine Aufwärtsbewegung geben.

Die Form der Indikatorbewegung seit Mai ist bemerkenswert. Gerade Linien sind grundsätzlich dynamische Bewegungen, die später in einer starken Gegenbewegung enden. Seit Mai ist die Bewegung eher langsam und beständig. Deshalb sollte man auch nach einem Trendlinienbruch wachsam bleiben. Was auf den ersten Blick bullish aussieht, könnte sich als „Fake“ erweisen.

 


Beim McClellan-Oszillator wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Anschließend wird das Ergebnis mit zwei verschiedenen exponentiellen Moving-Averages (EMA) geglättet dargestellt. Das Ergebnis ist ein Oszillator, der um die Nulllinie pendelt.
Der McClellan-Oszillator gibt grundsätzlich seine Handelssignale beim Überschreiten der Nulllinie. Er ist besonders schnell im Vergleich zu anderen Indikatoren. Oft gibt er vorzeitige Umkehrsignale, wenn der Markt seine Richtung ändern möchte. Die schnellsten Warnsignale gibt es auf Basis von Divergenzen. Ein Markt ist gesund, wenn jedes neue Kurshoch bzw. -tief im Gleichschritt auch vom McClellan-Oszillator bestätigt werden.

 

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