TradingWoche: DAX-Analyse und Carl Zeiss Meditec

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Finanzwahnsinn nimmt immer weiter zu: Eine zehnjährige Bundesanleihe kostet 106,30 EUR. Nehmen wir an, du leihst dem deutschen Staat 100.000 Euro, dann bekommst du nach Ablauf der Vertragszeit 93.700 EUR zurück. Es ist ein garantiertes Minus von 6,3%. Wenn du jetzt noch eine staatlich gewünschte Inflation von jährlich 2% hinzurechnest, dann wird daraus in 10 Jahren ein Minusgeschäft von ca. 25%.
Wer geht solche absurden Geschäfte ein? Zum einen gibt es Fonds und Versicherungen, die aufgrund ihrer Regularien dazu gezwungen werden. Zum anderen gibt es Börsianer, die nach dem Kauf der Bundesanleihe darauf spekulieren, dass die Anleihe nach kurzer Haltedauer wieder teurer verkauft werden kann.
Der Wahnsinn hat System, denn der Leitzins der EZB soll noch weiter gesenkt werden. Selbstverständlich wird damit auch die Bundesanleihe noch unattraktiver.

Jeder Börsianer sollte ja das tun, was er für richtig hält, aber für mich ist das politische Finanz-Experiment nur noch mit Zynismus zu ertragen.

Grandiose Trades wünscht dir, Christian Lukas

 

Wichtige Märkte im charttechnischen Überblick

Kurzfr. Trend Widerstand Unterstützung
DAX short 11.800 Pkt. 11.500 Pkt.
S&P 500 short 2.945Pkt. 2.800 Pkt.
Gold (in USD) long 1.540 USD 1.445 USD
EUR/USD flat 1,1400 USD 1,1100 USD

 

DAX testet die Kraft der Bären

In den vergangenen 10 Jahren zeigte sich ein Phänomen, das sich immer mehr als statistisches Muster der Börsenhistorie verewigen könnte. Ende Juli bzw. Anfang August entstehen regelmäßig fallende Aktienkurse. Die Ursache könnte in der zunehmenden Nutzung von Algorithmen liegen. Wenn nämlich innerhalb der Programmstruktur das saisonale Aktienverhalten berücksichtigt wird, dann gibt es automatische Verkäufe von Aktien. Es deutet sich an, dass 2019 ebenfalls davon betroffen sein könnte.

Bild: Wochen-Chart des DAX

DAX: Eine normale Gegenbewegung

Die Aufwärtsbewegung seit Jahresbeginn erfährt nun eine Konsolidierung. Üblicherweise versucht der DAX ein Retracement zwischen 38 und 61% als Kursziel zu setzen. Demnach würden wir bei 11.500 Punkten eine gute Basis finden, um die Konsolidierung zu stoppen. Die Stochastik ist inzwischen in den Extrembereich unter 20 vorgestoßen und signalisiert damit eine leicht überverkaufte Marktsituation. In der jüngsten Vergangenheit konnte sich der Kurs nie lange im unteren Indikatorbereich aufhalten. Eine Gegenbewegung wäre demnach in den nächsten Handelstagen möglich. Bei 11.800 Punkten liegt ein Schlüsselniveau.

Mein Fazit:Eine sichere Kursprognose ist zurzeit schwierig, denn die negativen Nachrichten nehmen zu. Für den DAX wäre grundsätzlich eine bullishe Bewertung möglich, wenn er in den nächsten Wochen über dem Niveau von 11.800 Punkten verharren könnte. Die Alarmglocken sollten allerdings unterhalb von 11.200 Punkten schrillen. In diesem Fall würde der DAX sein bullishes Kursmomentum aus 2019 verlieren.

Sentiment: Anleger ohne Sorgen

Hier sind die neuesten Umfragedaten aus Frankfurt für den DAX:

Die Auf- und Abwärtsbewegungen im Intraday-Handel zeigen ein nervöses Bild der Anleger. Mit Angst und Gier werden die Kurse getrieben, so dass die aktuelle Umfrage des Frankfurter Börsensentiments eigentlich nicht zu passen scheint. Die Verhältniszahlen zwischen den Bullen und Bären sind nämlich ziemlich ausgeglichen. Beachtenswert ist die Veränderung bei den Profis, denn dort wechselten 8% der Bullen direkt ins Bärenlager. Es ist davon auszugehen, dass es sich um kurzfristig-denkende Trader handelt, die sich von der Börsenstimmung beeinflussen lassen.

Fazit: Der DAX wird aktuell durch kurzfristige Trader bestimmt. Das Verhaltensmuster wiederholte sich schon in den vergangenen Wochen. Zeigte der DAX in den Handelstagen vor der Umfrage tiefere Kursstände, dann nimmt das Bullenlager zu. Steigt der DAX allerdings an, gewinnen die Bären mehr Anteile. Es ist ein zyklisches Verhalten, das langfristig keine Auswirkung auf die DAX Richtung hat.

 

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Video-Tipp

Die 5 besten Trend-Aktien

Stabile Trends sind oft die Basis für hohe Gewinne. Im Video stelle ich euch meine fünf besten Trend-Aktien vor. Alle Aktien besitzen die besten Eigenschaften zur Trendfortsetzung.

Hier geht´s zum Video.

https://www.youtube.com/watch?v=gyKj5JOjdho

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Chance der Woche: Carl Zeiss Meditec

Die Carl Zeiss Meditec AG verbindet Hightech und Medizin. In Sachen Augenheilkunde und Mikrochirurgie zählt das Unternehmen zur Weltspitze. Das konstante Unternehmenswachstum passt zur alternden Bevölkerungsstruktur. Ab einem gewissen Alter nimmt die Lesefähigkeit deutlich ab und man muss sich entscheiden, ob man zur Brille greift oder sich die Augen Lasern lässt. Mit dem Augenlaser Relex Smile hat Carl Zeiss Meditec ein starkes Produkt, das voll im Trend liegt. Die Korrektur der Sehschärfe per Laser nimmt immer mehr zu und es ist die Top-Alternative zur Brille. In Europa haben sich schon mehr als 500.000 Menschen die Augen Lasern lassen.

Die Zukunft sieht für Carl Zeiss Meditec rosig aus, denn die vollautomatisierte Chirurgie wird die Operationsräume revolutionieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass in jedem modernen Krankenhaus einfache Operationen per Automat umgesetzt werden, ist groß. Gerade bei Standardoperationen kann man sich durchaus vorstellen, dass Schnitte und Präzision unübertroffen sein werden.

Bild: Wochen-Chart der Carl Zeiss Meditec-Aktie [WKN 531370]

 

Ausgewählte Open-End Hebelzertifikate oder Optionsscheine auf die Aktie
Typ WKN ISIN Hebel Basispreis Knockout
Long DDT1N6 DE000DDT1N63 2,9 66,459 69,892
Short DDW0JD DE000DDW0JD9 2,7 137,862 131,458

Wie Hebelzertifikate und Optionsscheine funktionieren, erläutere ich in den Videos “Hebelzertifikat: Einfach erklärt” und “Optionsscheine: Einfach erklärt”.

(https://www.youtube.com/watch?v=WTWUa54HUno

https://www.youtube.com/watch?v=DTpLVJvCvHw&t=330s)

 

Der Trend ist noch nicht erschöpft

Bereits im Juli vergangenen Jahres habe ich die Aktie in der TradingWoche empfohlen. Damals sprach ich noch von einem starken Aufwärtstrend, der leicht „überkauft“ aussah. Nun, damals stand der Kurs bei 66,90 Euro und der Trend setzte sich erwartungsgemäß fort. Etwas Ähnliches bahnt sich in der aktuellen Situation an. Im unteren Teil des Charts ist der ADX-Indikator abgebildet. Er zeigt die Trendstärke der Aktie und je höher er ist, desto stärker ist der Trend. In der Vergangenheit lief der Kurs mindestens bis zu einem ADX-Wert von 35, bevor eine kurze Konsolidierung einsetzte. Vergleicht man die aktuelle Trendstärke dazu, dann bleibt viel Anstiegspotenzial, bis eine Erschöpfung des Aufwärtstrends einsetzen sollte.

Der OBV-Indikator bestätigt den Aufwärtstrend mit einer gleichförmigen Steigung des OBVs. Bearishe Divergenzen zum Handelsvolumen blieben bisher aus. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Aktie von institutionellen Marktteilnehmern gekauft wird.

Fazit: Carl Zeiss Meditec gehört zu den besten deutschen Aktien. Sie war noch nie günstig zu haben, weil das Wachstum des Unternehmens bisher außerordentlich hoch war. Der Aufwärtstrend des Kurses ist deshalb kein Zufall und der Trend sollte sich auch in einem rezessiven Wirtschaftsumfeld in Deutschland fortsetzen. Besonders die zweite Hälfte des Jahres müsste der Aktie noch einmal eine Trendbeschleunigung geben.

 

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