Corona-Virus nagt am Aufwärtstrend des S&P500

Die Aktienmärkte sind hervorragend ins Jahr 2020 gestartet. Weil aber der Trend kontinuierlich seit Monaten aufwärts läuft, müssen die Bären negative Argumente herbeizaubern, um ein wenig Zweifel zu streuen. In diesem Zusammenhang kommt der Corona-Virus zu einem idealen Zeitpunkt. Mithilfe des Grippevirus werden die Lieferketten gestört. So können zum Beispiel wichtige chinesische Produkte nicht termingerecht ausgeliefert werden. Insofern wird das weltweite Wirtschaftswachstum gedämpft.
Diese Argumentation dürfte nur kurzfristig korrekt sein, denn der weltweite Bedarf entfällt nicht. Das wirtschaftliche Wachstum sollte sich also unter dem Virus nur verschieben und nicht dauerhaft leiden. Sobald es eine Verbesserung der Gesundheitslage gibt, wird das verlangsamte Wirtschaftswachstum durch den erhöhten Bedarf wieder ausgeglichen werden.

Der von den Notenbanken verursachte Anlagenotstand müsste die Aktienmärkte in den kommenden Monaten wieder kontinuierlich stützen. Normalerweise sind gedämpfte Wirtschaftsaussichten und die daraus verminderten Unternehmensgewinne eine passende Erklärung für tiefere Kurse. Ob das so kommt, ist zweifelhaft. Die Liquiditätshausse der internationalen Notenbanken schaltet die üblichen Mechanismen der Aktienbörsen aus. Konkret: Die Aktienkurse sind zum Steigen verdammt!

Bild: Wochen-Chart des S&P500 mit Volume-Spread-Analysis

 

Es zeigt sich eine erste bearishe Divergenz

Die ersten Schwäche-Anzeichen sind im Kursverlauf zu erkennen. Es gibt eine Divergenz, welche sich durch Volumenschwäche in der Aufwärtsbewegung darstellt. Demgegenüber steht noch ein bullisher Kursschwung – ausgedrückt über die kurzfristige Stochastik.
Im oberen Kurschart gibt es im aktuellen Jahr nun das zweite kurzfristige Verkaufssignal. Beim ersten knickte der US-Markt für ca. zwei Wochen ein. Sollte sich eine neue Kursschwäche in den Markt schleichen, wäre eine etwas längere Konsolidierungsphase wahrscheinlich. Denkbar wären tiefere Kurse für einen Zeitraum von drei bis vier Wochen.

Fazit: Die Trendstärke der Aktienstärke sollte bei einer Konsolidierungsphase nicht ernsthaft infrage gestellt werden. Saisonal ist eine Kursschwäche frühestens im Sommer zu erwarten. Bis dahin ist Stockpicking angesagt. Anleger sollten stets geduldig bleiben und attraktive Aktien an schwächeren Handelstagen nachkaufen.

 

 

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