Der US-Aktienmarkt kann noch tiefer

Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt

Der US-Aktienmarkt kam aus einer neutralen Lage, und entwickelte dann eine kleine Panik. Obwohl, so ganz überraschend war dann die Marktreaktion doch nicht. Zunächst sollte man bedenken, dass in der Sommerzeit ein Tief im Aktienmarkt nicht ungewöhnlich ist. Das ist wiederum auch durch den Umstand bedingt, dass viele institutionelle Marktteilnehmer in der Sommerpause sind. Dem Markt fehlt dadurch ein wenig Handelsvolumen. Wenn noch schlechte Wirtschaftsmeldungen aus China kommen, ist der Zündfunke schnell gelegt.

McCl-NYSE-21-08-15

Bild 1: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien

Das Schiff sinkt. Alle Mann von Board!

Der US-Aktienmarkt hat seine Dreiecksformation nach unten hin aufgelöst. Als die Marktteilnehmer merkten, dass es nach unten geht, wollten sehr viele Börsianer ganz schnell den Markt verlassen. Sobald Emotionen den Markt beherrschen, kann es immer zu Übertreibungen kommen. Das ist ganz normal. In der Folge kam es zu einer heftigen Verkaufswelle, die aus aktueller Sicht noch nicht beendet ist.

Der obere Chart (Bild 1) stellt den US-Aktienmarkt in ein richtiges Licht. Obwohl die Verkaufswelle sehr stark war, ist damit noch kein Abwärtstrend etabliert. Der McClellan-Oszillator steht bereits in einer überverkauften Zone, weil das untere Bollinger-Band durchstoßen wurde. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt sofort, dass eine Gegenreaktion nicht lange auf sich warten lässt. So einen überverkauften Zustand kann ein Markt nicht lange aufrechterhalten.

Den McClellan-Oszillator kann man auch in Trendform darstellen:

McCl-Sum-NYSE-21-08-15

Bild 2: Die Trendbewegung des McClellan-Oszillators über eine Summierung

Das Bild 2 zeigt noch einmal den McClellan-Oszillator als Summierung. Der Indikator zeigt den ersten Schritt, um einen Abwärtstrend zu etablieren. Um von einem etablierten Abwärtstrend zu sprechen, ist es noch viel zu früh. Das Wesen eines Trends ist es, den Markt fest im Griff zu haben, und bevorzugt nur in die Trendrichtung zu laufen. Von diesem Zustand ist der US-Markt weit entfernt.

 

Beim McClellan-Oszillator wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Anschließend wird das Ergebnis mit zwei verschiedenen exponentiellen Moving-Averages (EMA) geglättet dargestellt. Das Ergebnis ist ein Oszillator, der um die Nulllinie pendelt.

Der McClellan-Oszillator gibt grundsätzlich seine Handelssignale beim Überschreiten der Nulllinie. Er ist besonders schnell im Vergleich zu anderen Indikatoren. Meistens gibt er vorzeitige Umkehrsignale, wenn der Markt seine Richtung ändern möchte. Die schnellsten Warnsignale gibt es auf Basis von Divergenzen. Ein Markt ist gesund, wenn jedes neue Kurshoch bzw. -tief im Gleichschritt auch vom McClellan-Oszillator bestätigt werden.

 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.