TradingWoche KW37 – Die zu Zeit beste Auto-Aktie der Welt

Liebe Leserin, lieber Leser,

in den vergangenen Monaten sind die Börsianer mit einer Vielzahl von negativen Nachrichten bombardiert worden. Schaut man sich die Aktienmärkte an, dann lässt sich eine Art Abstumpfung unter den Marktteilnehmern erkennen. Ob die Dauer des Handelsstreits zwischen den USA und China kürzer oder länger andauert, interessiert kaum noch jemanden. Vermutlich wird uns der Handelsstreit sogar bis ins Jahr 2020 begleiten.
Die ewige Debatte um den Brexit wird auch immer kurioser. Premierminister Boris Johnson möchte so schnell wie möglich aus der EU austreten. Im Extremfall würde er auch den Austritt ohne einen EU-Vertrag durchziehen. Daraus soll nun nichts werden, denn das englische Parlament half sich mit einem neuen Gesetz. Ohne einen EU-Deal soll es keinen Brexit geben. Eine Debatte, die im September und Oktober intensiv geführt werden soll.

Wirklich überraschen kann einem Börsianer jetzt nichts mehr. Vermutlich steigen deshalb die Kurse an den Aktienmärkten wieder an.

Grandiose Trades wünscht dir, Christian Lukas

 

 

Wichtige Märkte im charttechnischen Überblick

Kurzfr. Trend Widerstand Unterstützung
DAX flat 12.400 Pkt. 11.800 Pkt.
S&P 500 flat 3.030Pkt. 2.800 Pkt.
Gold (in USD) long 1.560 USD 1.490 USD
EUR/USD short 1,1100 USD 1,0900 USD

 

DAX: Angekommen im Seitwärtsmarkt

In der vergangenen Handelswoche zeigte sich der DAX von seiner freundlichen Seite. Die umgedrehte SKS-Kursformation (siehe Chart) zeigte ihre bullishe Wirkung. Der DAX konnte dadurch mit Schwung in höhere Kursbereiche vordringen. Im Chart ist zusätzlich um den Kursverlauf ein Bollinger Band gelegt. Besonders interessant sind Kursbewegungen, die eine Aufspreizung des oberen und unteren Bandes verursachen. Das spricht für eine außerordentliche Kursdynamik. In den meisten Fällen gibt es etwas später eine weitere Aufwärtswelle. Das bedeutet, sobald die aktuelle Welle erschöpft, sollte es nur eine kleine Korrektur geben.

Bild: Wochen-Chart des DAX mit ADL (Advance-Decline-Line)

 

Im Seitwärtsmarkt angekommen

In der Vergangenheit pendelte der DAX gerne zwischen 11.800 und 12.500 Punkten. So bildete sich ein beständiger Seitwärtsmarkt. Die aktuelle Kursbewegung passt wegen der Dynamik nicht ganz in die frühere Seitwärtsmarktstruktur. Die ADL bestätigt mit einem strammen Anstieg und neuen Jahreshochs den aktuellen Kursschwung. Das muss man wohl als bullishes Omen deuten.

Interessant wird das Kursverhalten, wenn der DAX den alten Widerstand bei 12.500 Punkten erreicht. Die Stochastik zeigt gerade einen leicht überhitzten Zustand, so dass der Schwung am Widerstand nicht mehr hoch sein dürfte. Demnach wäre bald eine kurze Konsolidierung wahrscheinlich. Anschließend sollte der DAX aber nicht mehr zum unteren Ende des Seitwärtsmarkt zurückfallen. Ideal wäre eine Konsolidierung bis 12.200 Punkte und danach mit neuem Schwung ein Angriff auf den Widerstand bei 12.500 Punkten.

Mein Fazit:

Würde das politische Geschehen komplett ausgeblendet werden, dann hätte der DAX so viel Schwung, dass sich sicher ein neues Jahreshoch bilden würde. Die politische Realität sieht allerdings anders aus und deshalb dürfte es in den nächsten Wochen wieder zu Störungen des Kursverlaufes kommen. Ob die Marktteilnehmer dann immer noch abgestumpft für neue Infos sind, lässt sich nicht vorhersagen. In der Vergangenheit waren die Börsianer einfach zu wankelmütig.

 

 

 

Short-Positionen werden schnell wieder geschlossen

Hier sind die neuesten Umfragedaten aus Frankfurt für den DAX:

Eine Erläuterung, was es mit der Börsenstimmung auf sich hat und wie die Zahlen grundsätzlich zu interpretieren sind, finden Sie hier…

 

Die Marktteilnehmer sind wieder optimistischer. Noch in der vergangenen Woche präsentierte sich das Sentiment in einer neutralen Verfassung. Inzwischen hat sich das Bärenlager sowohl bei den Profis als auch bei den Privaten verkleinert. Dabei wurden eine Menge offener Short-Positionen geschlossen. Interessanterweise wechselten die Marktteilnehmer nicht direkt in das Bullenlager, sondern verhalten sich neutral. Offensichtlich gehen sie nicht von dauerhaft steigenden Kursen aus.

Fazit: Die Stimmung ist wieder leicht bullish und das sollte den DAX unterstützen. Die Entscheidung will zukünftigen DAX-Verlauf wird am nächsten Widerstand entschieden.

 

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Video-Tipp

Gold: Jetzt Gewinne mitnehmen?

Die Gold-Nachfrage steigt an und eine Erschöpfung scheint unwahrscheinlich zu sein. Trotzdem werden einige Börsianer über kurzfristige Gewinnmitnahmen nachdenken. Im Video zeige ich euch meine Einschätzung für den zukünftigen Goldkurs und biete euch sogar eine zeitliche Prognose für eine mögliche Gipfelbildung. Hier geht´s zum Video.

https://www.youtube.com/watch?v=RFC2FX9D2jc&t=71s

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Chance der Woche: Toyota-Aktie

Ich habe mir die größten Automobilhersteller der Welt angesehen und die Aktie von Toyota macht kurstechnisch den besten Eindruck. Das ist ein wenig überraschend, denn Toyota steht nicht im Fokus der Medien.
Der starke Kursverlauf hat eine Ursache, denn kein anderer Automobilhersteller setzt so konsequent auf den Antrieb der Brennstoffzelle. Toyotas Zukunftsauto heißt Mirai. Momentan verlassen rund 3000 Autos im Jahr die Produktionshallen. Für einen Massenhersteller von Autos ist die Anzahl fast schon lächerlich. Von nur 16 Mitarbeitern wird der Mirai in der Endmontage hergestellt. Automatisiert ist dabei so gut wie nichts. Trotzdem sieht Toyota in dem Fahrzeug seine Zukunft.
Sobald eine Massenproduktion möglich ist, werden die großen Zulieferer, wie zum Beispiel Bosch, Teile in großen Stückzahlen liefern können. Genauso wie Toyota ist auch Bosch von der Brennstoffzelle überzeugt.

Technologisch gesehen, hat die Brennstoffzelle noch Verbesserungspotenzial. Die Leistungsfähigkeit entsteht durch die chemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Der Motor gilt als zuverlässig und langlebig. Also, warum setzen nicht andere Motorenhersteller auch auf die Brennstoffzelle? Das Problem entsteht bei der Gewinnung des Wasserstoffs. Bevor der Tank mit Wasserstoff gefüllt werden kann, muss sehr viel Energie für die Wasserstoffherstellung aufgewendet werden. Das macht die Antriebstechnologie teuer. Aus diesem Grund setzen andere Hersteller, wie zum Beispiel VW, Tesla oder General Motors, auf Antriebe mit Lithium-Ionen-Batterien.

Das Rennen um die beste Antriebstechnik ist aber noch nicht beendet. Toyota hält an der Brennstoffzelle fest und sieht im Wasserstoffauto den Wendepunkt der Automobilgeschichte. Toyota denkt dabei einen Schritt weiter. Die Zukunft sieht Toyota nämlich in der Koexistenz der batteriegetriebenen Fahrzeuge und den Brennstoffzellen-Autos. So würden sich kleine Autos mit Batterie für Kurzstrecken eignen. Längere Distanzen passen besser zum Wasserstoffantrieb.

Je größer/schwerer das Fahrzeug ist, desto mehr Batterien sind für den Antrieb notwendig. Für einen Lkw wäre deshalb die Brennstoffzelle die wirtschaftlich bessere Alternative. Toyota sieht das Entwicklungspotential der Brennstoffzelle noch lange nicht ausgeschöpft. Die japanischen Ingenieure gehen von einem Entwicklungsrückstand gegenüber dem Batterieantrieb von ca. fünf Jahren aus. Mit besonderer Anstrengung könnte der Rückstand bald aufgeholt werden.

Ein weiteres Problem gibt es mit den Wasserstofftankstellen. Sie stehen nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung. Generell fehlt dem potentiellen Autokäufer also ein Anreiz zum Kauf des Fahrzeuges. Ein wichtiger Schritt kommt aus China: Der Pekinger Staatsrat hat den großen Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen beschlossen. Das könnte die Schlüsselrolle für die Massenproduktion der Brennstoffzellen-Autos sein.

Bosch geht davon aus, das bis 2030 mindestens 20% der weltweiten Fahrzeuge einen Wasserstoffantrieb haben werden. Insbesondere LKWs und Busse werden wahrscheinlich damit ausgerüstet sein.

Bild: Wochen-Chart der Toyota-Aktie in JPY [in D. mit WKN: 853510 handelbar]
Ausgewählte Open-End Hebelzertifikate oder Optionsscheine auf die Aktie
Typ WKN ISIN Hebel Basispreis Knockout
Long CP61KL DE000CP61KL7 3 5.007 JPY 5.007 JPY
Short CU48WG DE000CU48WG9 2,9 180 USD 180 USD

Wie Hebelzertifikate und Optionsscheine funktionieren, erläutere ich in den Videos “Hebelzertifikat: Einfach erklärt” und “Optionsscheine: Einfach erklärt”.

(https://www.youtube.com/watch?v=WTWUa54HUno

https://www.youtube.com/watch?v=DTpLVJvCvHw&t=330s)

 

Das Momentum ist bullish

In 2019 konnte die Aktie aus einer kurstechnischen Flagge nach oben ausbrechen. Die daraus entstehende Dynamik sollte den Kurs in den nächsten Monaten weiter nach oben treiben. Das passende Kursziel wäre der obere Widerstand bei 8500 JPY. In Abhängigkeit von der technologischen Weiterentwicklung und der Nachfrage hinsichtlich der Brennstoffzellen dürfte der Kurs der Toyota-Aktie beeinflusst werden. Wenn China sich weiter öffnet und die Brennstoffzelle als Zukunftsantrieb in China definiert wird, dann müsste der Aktienkurs nach oben kaum Grenzen kennen.

Der Verlauf des OBV deutet auf eine starke Nachfrage der Aktie hin. Besonders auffällig ist die bullishe Divergenz zwischen dem Kurs- und dem OBV-Verlauf in 2018. Das Handelsvolumen bestätigt also die starke Nachfrage.

Fazit: Der aktuelle Kursverlauf lässt darauf schließen, dass große Investoren auf Toyota und die Brennstoffzelle wetten. Die Aussichten sind durchaus gut, denn die batteriebetriebenen Fahrzeuge können nicht alle Anforderungen der Zukunft bewältigen. Insbesondere LKWs und Busse werden einen hohen Umsatzanteil bei der Brennstoffzelle einnehmen.

 

 

 

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