Buchtipp: John C. Bogle: „Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens”

Der Autor John Bogle (geb. 1929) kann auf eine lange Investment-Karriere zurückblicken. Er gründete die Vanguard Group, die sich auf das Investment in Indizes spezialisierte. Er gilt als der Erfinder der Index-Fonds aus denen sich später die vielen ETFs (Exchange Traded Funds) aufbauten.
Wenn Sie dieses Buch lesen, werden Sie einen neuen Blick auf die Investmentfonds-Industrie erhalten. Mit bestechenden Fakten zeigt Ihnen John Bogle, warum sie als Anleger von der Fonds-Industrie nichts zu erwarten haben. Und Sie werden aus langfristiger Sicht immer schlechter als der Gesamtmarkt abschneiden!

Aktiver Handel erzeugt Kosten

Index-Fonds sind Investmentfonds, die in erster Linie den Verlauf von Indizes nachbilden. Es gibt also keinen Fondsmanager, der aktiv Aktien auswählt, und versucht diese in das Portfolio einzubringen. Einen kleinen Unterschied gibt es zu den ETFs. Diese werden direkt an der Börse gehandelt. Für den Anleger entsteht daraus ein weiterer Vorteil, weil die ETFs täglich gekauft bzw. verkauft werden können.

In eindrucksvoller Weise zeigt das Handbuch, welchen Nachteil traditionelle Investmentfonds besitzen. Es ist kein Geheimnis, dass traditionelle Investmentfonds nur selten die erwünschte Rendite erzeugen, die sie in ihren Prospekten und Verkaufsgesprächen suggerieren. Innerhalb der Investmentfonds-Szene gibt es immer wieder Highflyer, die mit unglaublicher Rendite beeindrucken können. Für die Masse der Investmentfonds gilt das allerdings nicht. Im Gegenteil, sie performen schlechter als ein Vergleichsindex.
Mathematisch betrachtet muss es auch so sein, denn jeder aktiv gemanagte Investmentfond erzeugt Kosten, die zu Lasten der Performance gehen. Die Masse der Investmentfonds kann per Definition nicht besser als der Durchschnitt sein. Die Mehrheit der Fondsmanager glaubt zwar besser zu sein als seine Konkurrenz, aber das geht nicht. Der Durchschnitt ist eben nie besser als der Durchschnitt. Fondsmanager überschätzen sich maßlos.

Die Kunden verlangen von den Fondsmanagern, dass sie das Unmögliche leisten sollen. Ein schwieriges Unterfangen. Investmentfonds berechnen ungefähr 2 % Fonds-Gebühren. Dazu kommen noch die Handelskosten für das Kaufen und Verkaufen der Positionen im Portfolio. Das ergibt für den Anleger in der Summe ca. 3-4 % Renditeverlust pro Jahr.
Man muss es leider auch so knallhart sagen, alle außergewöhnlichen Gewinne werden früher oder später von außergewöhnlichen Verlusten wieder ausgeglichen. John Bogles Handbuch bietet einen Aha-Effekt. Vielleicht ist es sogar eine Abrechnung mit der traditionellen Fonds-Industrie.

Ein Handbuch der Orientierung

Das Handbuch zeigt Ihnen eine klare Zukunftsperspektive des langfristigen Investierens. Es zeigt Ihnen, warum langfristige Anlagen viel bessere Ergebnisse erzielen als kurzfristige Spekulationen. Mit Index-Fonds können Sie spielend leicht ihr Risiko streuen ( Diversifizierung).
Das Fazit des kleinen Handbuchs könnte man so ausdrücken: Als Anleger sollten Sie nicht nach der Stecknadel im Heuhaufen suchen. Kaufen Sie am besten gleich den ganzen Heuhaufen!

1 Kommentar

  1. Schön, dass du das Bogle-Buch hier besprichst, es verdient mehr Bekanntheit in Deutschland.

    Allerdings muss man auch klar sagen: Bogle hat eine etwas widersprüchliche Haltung zu ETFs, was hierzulande besonders deshalb komisch ist, weil wir, wenn wir Indexing betreiben wollen, ohne nur ETfs und keine traditionellen Indexfonds kaufen können. Aber auch unabhängig davon ist Bogles Meinung zu ETFs mekrwürdig.
    Außerdem fokussiert sich Bogle mit meiner Meinung nach schlechten Argumenten auf die USA und dort nur auf Blue Chips und einige Mid Caps (S&P 500).
    Daher sollte man auf jeden Fall parallel Gerd Kommers Ansatz studieren. Ich habe die beiden einmal ausführlich gegenübergestellt: https://www.buzznews.de/2018/08/21/gerd-kommer-oder-john-bogle-vergleich-der-beiden-anlagestrategien-mit-indexfonds-und-etfs/

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