Anhand der Börsenstimmung lässt sich jedenfalls nicht erkennen, ob ein Krieg in Europa droht. Erstaunlicherweise haben sich besonders die professionellen Marktteilnehmer zur Bullenseite bewegt. Die Ausgangslage bei den privaten Marktteilnehmern kann als neutral bezeichnet werden. Dabei fällt auf, dass das Bärenlager um +10 % zugenommen hat.
Der Verhaltensökonom Joachim Goldberg vermutet, dass die bullishen Positionen der Vorwochen gerade im Minus sind. Sofern die Annahme richtig ist, hätten die Marktteilnehmer die niedrigen DAX-Kurse genutzt, um ein zweites Mal zu kaufen. Damit sollten sich die vorherigen Einstandskurse rechnerisch verbilligt haben.
Bild: Umfrageergebnisse der Frankfurter Börse (Prognose des DAX für die nächsten 4 Wochen)
Der Bullenanteil beträgt bei den Profis 65 %. Ein sehr hoher Wert, der nicht zur aktuellen Krisensituation passt. Sollten sich die Aktienkurse nicht in den nächsten Tagen erholen, könnten die bullishen Marktteilnehmer schnell wieder das Handtuch werfen.
Fazit:
Der DAX und seine Marktteilnehmer sind in einer bemerkenswerten Ausgangssituation. Man geht von steigenden Kursen aus und doch ist der Prognosezeitraum nur kurzfristig ausgelegt. Nach der neuesten NAAIM-Umfrage haben die internationalen Fonds nur eine Investitionsquote von 54 %. Das ist sehr wenig. Es liegt nahe, dass risikoreiche Aktienpositionen bereits abgestoßen worden sind. Wir nähern uns deshalb einer kurzfristigen Ausverkaufssituation, die zu steigenden Kursen führen sollte. Wie lange das Aufwärtsmomentum anhalten kann, bleibt offen.
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