Buch-Tipp: Das große Buch des Swing- und Daytradings

John F. Carters Buch enthält weniger Wissen für den Anleger, sondern es ist ein Buch für Daytrader. Es geht um den professionellen Handel innerhalb des Handelstages. Offene Positionen werden spätestens kurz vor Börsenschluss geschlossen. Mit seinem Buch beschreibt Carter den vielleicht faszinierendsten Bereich des Börsenhandels. Viele private Marktteilnehmer streben den Handelsstil an, weil sie das Gefühl haben, mit eigener Aktivität ihr Einkommen zu erzielen. Gleichzeitig ist aber der Intraday-Handel eines der schwierigsten und emotional anspruchsvollsten Trading-Stile.

Das große Buch des Swing- und Daytradings enthält deshalb viele Eigentümlichkeiten, die für den hauptberuflichen Trader wichtig sind. Wenn man zum Beispiel intensiv die Kurslücken der Börseneröffnung handelt, dann ist immer die volle Konzentration notwendig. Sonstige berufliche Nebentätigkeiten sind praktisch tabu. Für den Swing-Trader, der seine Positionen mehrere Tage offen hält, gibt es sicherlich auch eine paar Tipps, doch John F. Carter bewegt sich hauptsächlich im Intraday-Handel.

Der erfolgreiche Intraday-Handel ist weniger ein Problem der Technik oder der möglichen Strategien, vielmehr ist die Persönlichkeit des Traders meistens die Schwachstelle. Es gibt kaum einen mental anspruchsvolleren Beruf als den des Daytraders. Deshalb gibt John F. Carter gleich zu Beginn des Buches den Ratschlag: „Schalten Sie Ihren Computer ohne die richtige innere Einstellung bezüglich der Märkte gar nicht erst ein.“ In Konsequenz dessen, ist der erste Teil des Buches der Börsenpsychologie gewidmet.

Das Herzstück des Buches ist sicherlich das zweite Kapitel. Hierbei geht es um „Setups“ für das Trading. Um erfolgreich zu traden, benötigt jeder Börsianer einen Trading-Plan. Die Handelsaktivität innerhalb des Trading-Plans wird durch das Setup definiert. Es ist der Drehpunkt, um einen positiven Erwartungswert bei einem Trade zu erreichen. Hierzu bietet Carter eine Vielzahl von Ideen, wie sich ein Trading-Plan mit sinnvollen Ein- und Ausstiegsregeln füllen könnte. Die Tipps sind wirklich gut und sie betreffen das komplette Repertoire der Handelsobjekte. Carter geht auf Aktien, Futures oder auch Währungen im Detail ein.

Inhaltsverzeichnis:
(in Klammer sind die Seitenzahlen angegeben)
1. Die Grundausbildung für Trader (19)
– Märkte bewegen sich nicht, weil sie wollen, sondern weil sie müssen
– Was man über Trading in der Schule nicht lernt
– Hard- und Software
– Die Grundmechanismen der Märkte
– Sieben Grundregeln für den Intraday-Handel

2. Spezielle Intraday- und Swing- Setups für Futures, Aktien, Optionen und Foren (141)
– Das Opening-Gap
– Pivot Points
– Scalping: Wenn nur eine schnelle Bestätigung hilft
– Tick Fades
– Brick Plays
– Das große Ping-Pong-Play
– Das 3:52-Play
– Box-Plays
– Trend Reversals
– Propulsions Plays mit Aktien, Futures und Optionen
– Market Profile – Ein Geheimnis wird gelüftet

3. Zurück in die echte Welt des Handels (373)
– Die vorbörsliche Checkliste
– Der Geschäftsplan eines Traders
– Tipps und Tricks für Zeiten, in denen nichts funktioniert
– Meistern Sie den Trade

Fazit: Das Buch des Swing- und Day Tradings ist für Praktiker geschrieben worden. Selbst erfahrene Trader werden in diesem Buch Ideen und Ansätze vorfinden, die sie verwenden können. Sehr gut ist auch die vorbörsliche Checkliste. Es ist eine systematische Vorbereitung für den Handelstag. Dabei beschreibt Carter, welche Indikatoren er benutzt, um sich einen Überblick zu verschaffen. Das Ergebnis der Vorbereitung ist eine Wahrscheinlichkeitsüberlegung und eine Sortiment von Wenn-Dann-Überlegungen für Börsenereignisse. Die Vorbereitung hilft dem Trader sich auf mögliche Fehl-Trades einzustellen. Fehler gehören zum Geschäft des Tradings. Professionelle Trader erkennen allerdings ihre Fehler frühzeitig und korrigieren sie, bevor es zu unerwartet hohen Verlusten kommt.

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