Noch vor ein paar Jahren war die Commerzbank ein Unternehmen kurz vor der Insolvenz. Nur durch den staatlichen Eingriff überlebte die Bank. Das sind offenbar längst vergessene Zeiten und die Commerzbank hat sich neu aufgestellt.
Der Vorstand der Commerzbank wird nun wieder mutiger. Vor ein paar Tagen gab die Commerzbank ein Übernahmeangebot für die NordLB ab. Die Landesbank hat Probleme und die Commerzbank denkt an einen günstigen Kaufpreis und natürlich neue Kunden.
Die NordLB hat sich mit Schiffskrediten verspekuliert. Knapp 2 Milliarden Euro müssen abgeschrieben werden und für 2018 sind rote Zahlen eingeplant. Der größte Anteilseigner der Nord LB ist das Land Niedersachsen mit einem 59%-Anteil.
Ob die Eigentümer der NordLB das Angebot der Commerzbank annehmen, hängt vom eigenen finanziellen Druck ab. Das Angebot einer Privatbank zur Übernahme passt nicht zur Interessenlage der Eigentümer. Wenn jedoch die finanzielle Not groß genug ist, wird das Angebot der Commerzbank ganz von selbst immer attraktiver.
Apropos Fusion
Die Commerzbank ist eine der wenigen Banken, die nach der Finanzkrise 2007 mit neuer Strategie wettbewerbsstärker wurden. Weil jedoch die Bankengröße eine Rolle spielt, gibt es immer wieder ein Gedankenspiel zu einer Fusion mit der Deutscher Bank. Einer der Befürworter ist die deutsche Bundesregierung. Sie hält immer noch einen Anteil von 15% an der Commerzbank und Finanzminister Olaf Scholz möchte eine international wettbewerbsfähige deutsche Großbank sehen. Seine Kriterien erfüllen weder die Deutsche Bank noch die Commerzbank. Bei einer Fusion wäre das jedoch der Fall. Es würde sich die drittgrößte Bank in Europa ergeben – nur die HSBC und BNP Paribas sind noch größer.
Nebenbei bemerkt: Man dürfte auch gespannt sein, mit welchen Argumenten der Wertverlust der staatlichen Commerzbank-Anteile erklärt wird. Die Bundesregierung hat damals bei einem Aktienkurs von 18 Euro die Commerzbank gerettet. Würde die Bundesregierung jetzt ihre Anteile wieder verkaufen, entstünde ein Verlust von ca. 50%. Der Steuerzahler wäre wieder einmal der Leidtragende.
Bild: Wochen-Chart der Commerzbank-Aktie [WKN: CBK100]
Die Unterstützungszone bietet ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis
Seit Monaten pendelt der Kurs der Commerzbank Aktie zwischen 8,- und 9,50 Euro. Es sieht so aus, als ob der Markt die Aktie nicht mehr unter 8 Euro sehen möchte. Das ist auch verständlich, denn die Commerzbank-Aktie ist mit einem 2019er KGV von 19 günstig bewertet.
Nach oben hin fehlen allerdings noch die richtigen Argumente. Aus zyklischer Sicht pendelt der Markt zwischen den genannten Kursgrenzen. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Aktie zu kaufen. Der Zielkurs liegt dann bei ca. 9,50 Euro.
Sollte es positive Meldungen zur Commerzbank geben, dann wäre ein Ausbruch über 9,50 Euro zu erwarten. In diesem Fall könnte der Kurs leicht bis 10,70 Euro ansteigen, denn erst auf diesem Kursniveau kommt der nächste nennenswerte Widerstand.
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