Vorschau 2017: Aktienmärkte

Eine sinnvolle Prognose der Aktienmärkte ist nicht möglich, ohne Berücksichtigung des US-Aktienmarktes. Der US-Markt bestimmt zwar nicht im Detail andere Märkte, doch seine Bedeutung ist für Trends unzweifelhaft. Einen Auf- oder Abwärtstrend des DAX gibt es zum Beispiel nicht entgegen dem S&P 500.

Im unteren Bild sehen Sie den McClellan-Oszillator der NYSE.

Beim McClellan-Oszillator wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien eines Marktes berechnet. Anschließend wird das Ergebnis mit zwei verschiedenen exponentiellen Moving-Averages (EMA) geglättet. Das Ergebnis ist ein Oszillator, der um seine Nulllinie pendelt.
McClellan-Oszillator 2017

Bild: Wochen-Chart des McClellan-Oszillators mit ca. 3000 Aktien der NYSE

 

Eine bullishe Druckwelle dominiert den Markt

Betrachtet man das Jahr 2016 dann gibt es eine wichtige Kursbewegung im November. Sie ist deshalb bemerkenswert, weil sie das obere Bollinger-Band klar durchdringt. Die Auswirkung dieser Kursbewegung wird wahrscheinlich die ersten Monate im Jahr 2017 beeinflussen.

Solche starken Kurswellen kann man als Druckwellen bezeichnen. Eine Druckwelle besitzt so viel Kursschwung, dass der Markt nach einer kurzen Ruhephase eine zweite Welle in dieselbe Richtung produziert. Genauso wie es in der Natur bei jedem Tsunami weitere Nachwellen gibt, steht die Druckwelle für außergewöhnliche Dynamik.

Zunächst ist eine Ruhephase notwendig

Im Chart ist in der Nähe der Nulllinie ein Bereich umrandet. In diesem Bereich findet normalerweise die Ruhephase statt. Obwohl der McClellan-Oszillator schon zwei Mal in den Bereich eingedrungen ist, fand der Markt bisher keine Ruhe. Deshalb gehe ich davon aus, dass die ersten Tage des neuen Jahres keine klaren Kurssteigerungen bringen werden. Vielmehr wird der Markt leicht korrigieren.

Die nächste Einstiegschance

Eine Korrektur ist kein Grund zum Verkauf von langfristigen Long-Positionen. Im Gegenteil: Jedes Nachgeben, darf als neue Einstiegschance angesehen werden. Die Länge der angesprochenen Nachfolgewelle wird für 2017 entscheidend sein. Wenn sie stark wird, dann könnte 2017 ein starkes Aktienjahr werden. Schließlich fällt die Nachfolgewelle genau in eine saisonal bullishe Jahreszeit. Das sind optimale Voraussetzungen für eine Hausse.

Insgesamt gibt es handfeste Argumente für einen Bullenmarkt in 2017. Das Börsenjahr 2016 zeigte uns jedoch, dass die Börsenwelt nicht nur ein Eigenleben führt, sondern gleichzeitig durch externe Einflüsse beeinflusst wird.

Die Marktmechanismen lassen sich auch auf den deutschen Aktienmarkt ummünzen.

DAX-Prognose 2017

Bild: Wochen-Chart des DAX mit Prognose 2017

Im oberen Chart sind zwei mögliche Kursverläufe eingezeichnet. In beiden Fällen geht es kurzfristig aufwärts. Vermutlich wird im März die Entscheidungsschlacht zwischen Bullen und Bären erfolgen. Europa mit seiner „Euro-Planwirtschaft“ ist die Schwachstelle der Weltwirtschaft. Der rot-eingezeichnete Verlauf ist bearish. Im negativen Fall würde einiges dafür sprechen, dass der DAX noch einmal in Richtung 10000 Punkte treiben würde. Einen großen Einfluss wird es durch die kommenden Regierungswahlen in Europa geben.

Sollten sich die Bullen durchsetzen, sind Höchstkurse über 12400 Punkte möglich. Darüber wird es aber vermutlich schwer werden.

 

Viel Erfolg wünscht Ihnen

Christian Lukas
 
AAB 6 Monate

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.