DAX-Stimmung: Na und? Der Abwärtsdruck nimmt zu

Ein erstaunliches Bild ergibt sich bei der Veränderung der Bullen. Noch in der vergangenen Woche gab es eine +9 %-Veränderung bei den Profis und eine +4 %-Veränderung bei den privaten Marktteilnehmern. Genau um diese beiden Zahlenbeträge hat sich nun das Bullenlager in dieser Woche vermindert.

Man muss es mit aller Deutlichkeit sagen, dass die saisonale Ausgangslage für steigende Kurse nicht besonders günstig ausfällt. Der Mai ist aus statistischer Sicht kein guter Aktienmonat.

In den Medien bekommen wir ebenfalls keine guten Nachrichten präsentiert. Da wäre zum einen der Ukraine-Krieg, der eigentlich weniger gesamtwirtschaftliche Bedeutung besitzt, als die meisten Marktteilnehmer gefühlsmäßig vermuten würden. Viel dramatischer ist die wirtschaftliche Störung durch den erneuten Corona-Lockdown in China. Es hat sich international ein größeres Auftragspolster angesammelt, das nicht abgearbeitet werden kann. Gehen wir vom wirtschaftlichen Durchschnitt aus, dann gibt es üblicherweise ein Auftragspolster, das für 2,5 Monate reicht. Momentan ist das Polster auf knapp fünf Monate angewachsen. Die Unternehmen haben viel zu tun, doch sie können ihre Aufträge nicht abarbeiten, weil wichtige Vorprodukte aus China fehlen.

Bild: Umfrageergebnisse der Frankfurter Börse (Prognose des DAX für die nächsten 4 Wochen)

Ohne zu viel hinein interpretieren zu wollen, glauben die meisten Marktteilnehmer nicht, dass wir kurz vor einem Crash stehen. Alleine wird es der DAX allerdings nicht schaffen, er benötigt die psychologische Unterstützung der US-Märkte.

Fazit:

Obwohl die gemessene Stimmung am Aktienmarkt noch verhältnismäßig gut aussieht, gibt es von der Chartseite durchaus Abwärtsrisiko. Der US-Markt könnte wohl zu einer weiteren Abwärtsbewegung ansetzen. DOCH: Der weltweit beachtete Fear & Greed-index des S&P 500 steht momentan bei einem Wert von 9. Die Skala des Indikators reicht von null (maximale Angst) bis 100 (maximale Gier). Mit einem Wert von 9 ist die negative Stimmung schon sehr extrem. Die übertriebene Angst könnte sich in den nächsten Handelstagen als hilfreich erweisen, sodass eine kurzfristige bullishe Gegenbewegung möglich wird.

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