Deutsche Bank 2019: Absturz oder Wende?

In den vergangenen Monaten konnte das Management der Deutschen Bank argumentieren wie es wollte, der Kurs der Aktie fiel kontinuierlich weiter nach unten. Es sieht so aus, als wenn die Aktie den Marktteilnehmern nicht mehr schmackhaft gemacht werden kann. Die Probleme der Deutschen Bank sind fundamental begründet. Ohne eine neue Geschäftsstrategie wird sich die Situation kaum ändern können. Hinzu kommt eine nicht enden wollende Skandal-Historie. Im jüngsten Fall geht es um Geldwäsche in Kombination mit der dänischen Danske Bank.

Wegen der gehäuften Skandale fällt es der Bank sehr schwer neue Großkunden zu gewinnen. Außerdem wurde das Personal im Investmentbereich kräftig reduziert. Demnach musste auch in diesem wichtigen Geschäftsbereich das Unternehmen Kompetenzen ziehen lassen.

Positiv zu erwähnen sind die schwarzen Finanzzahlen als Ergebnis der Kostenreduzierungen. Die Unternehmensgewinne reichen allerdings nicht aus, um Ansprüche im Wettbewerb mit anderen Großbanken zu stellen.

Riskante Geschäfte sollen ein Teil der Lösung werden

Der Weg zur Weltspitze soll wieder mit erhöhtem Investmentrisiko geschafft werden. Als „Leveraged Loans“ werden Kredite bezeichnet, die an Unternehmen mit bedingt vertrauenswürdiger Zahlungsmoral gegeben werden. Weil die Kreditrückzahlungen nicht sicher sind, will keine Bank die Risiken in ihrer Bilanz aufweisen. Infolgedessen werden diese Kredite gebündelt und als neues Produkt an Investoren oder Zweckgesellschaften verkauft. Es ist ein ähnliches Prinzip, wie es damals bei den Immobiliengeschäften umgesetzt wurde – und daraus entstand ein Zündfunke der Immobilienkrise 2007. Für die Investoren gibt es eine hohe Rendite und ein Schutz gegen steigende Leitzinsen. Solange die Zinsen der Unternehmenskredite bedient werden können funktioniert das Geschäft, aber wehe der Leitzins steigt unerwartet hoch.

Auch wenn die Deutsche Bank die Risiken herunter argumentiert, kann man sich leicht ausmalen, wie die exzessive Handhabung mit diesen Krediten ausgehen wird. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich warnte neulich schon vor den hohen Risiken.

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