Die Börsianer werden vorsichtiger

Noch in der vergangenen Woche konnten wir am Stimmungsbild eine starke Begeisterung für die Aktienmärkte erkennen. Die Begeisterung „verstopfte“ möglicherweise den Aufwärtstrend, weil zu viele Marktteilnehmer bereits investiert waren.

Erstaunlicherweise haben sich nun die Stimmungsdaten negativ verändert. Der DAX blieb zwar die Woche über auf einem hohen Kursniveau, doch die Börsianer haben Long-Positionen geschlossen und sich mit Short-Positionen abgesichert. Offensichtlich rechnet nun ein Teil der Marktteilnehmer mit fallenden Kursen.

Das Verhalten lässt die Vermutung zu, dass aufgrund des fehlenden Kursschwungs, eine Enttäuschung entstanden ist. Wie so oft rechnen die meisten Börsianer mit einer Jahresendrallye und wenn diese ausbleibt, dann ist das deprimierend. Wenn der DAX allerdings mit neuen Short-Positionen trotzdem auf einem hohen Niveau verharrt, können wir davon ausgehen, dass ausländische Anleger den deutschen Aktienmarkt gestützt haben.

 

Tabelle: Stimmungsbild für den DAX

Die Grundtendenz bleibt: Die meisten Marktteilnehmer sind bullish gestimmt. Das ist schon mal ein DAX-Fundament. Auffällig ist die spekulative Haltung der Profis. Der Bärenanteil ist um 14 Prozent gestiegen und er setzt sich sowohl aus ehemaligen Bullen als auch neutralen Marktteilnehmern zusammen. Vielleicht sind es die verschärften Corona-Maßnahmen, die professionelle Marktteilnehmer verunsichern.

Fazit:

Oberflächlich könnte man die neuen Short-Positionen negativ sehen. Weil jedoch die Mehrzahl der Marktteilnehmer immer noch eine bullishe Haltung einnimmt, ist das Stimmungsbild gar nicht so schlecht. Es gibt nun wieder genügend Marktteilnehmer, die bei einer Meinungsänderung den DAX nach oben treiben könnten. Wir können davon ausgehen, dass kurzfristige Kursrückgänge sofort genutzt werden, um vorhandene Positionen aufzustocken. Unter dieser Annahme bleibt der DAX in einer bullishen Startsituation.

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