Die Stimmung ist wieder bullish
Die Stimmung der Marktteilnehmer ändert sich wie eine Fahne im Wind. In der Woche zuvor gab es noch einen heftigen Kursabschlag. In der aktuellen Woche gab es nun die Gegenreaktion. Stimmungstechnisch finden die Marktteilnehmer alles wieder super, denn nach der neuesten Umfrage der Frankfurter Börse sind die Bullen wiederbelebt worden. Die Zahlen zeigen, dass die Bären unter den Börsianern direkt zu den Bullen übergewechselt sind. Das ist erstaunlich, denn eigentlich würde man annehmen, dass die Bären zunächst ins neutrale Lager wechseln würden. Es spricht dafür, dass einige Börsianer die tieferen Aktienkurse dazu genutzt haben, um ihre Long-Positionen zu erhöhen oder neu aufzubauen.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger:
51% (+13) bullish 35% (-9) bearish 14% (-4) neutral
Private Anleger:
54% (+10) bullish 26% (-8) bearish 20% (-2) neutral
Die Teilnehmer der Umfrage müssen jede Woche ihre Meinung dazu äußern, ob der der in 4 Wochen höher oder tiefer steht bzw. unverändert sein wird. In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.
Die nachfolgenden Charts zeigen eine Verknüpfung der typischen Candlestick-Analyse mit dem Handelsvolumen. Unter- und oberhalb der Candlesticks befinden sich Symbole mit Zahlen. Jedes Symbol ist ein Richtungsimpuls mit einer Trefferquote zwischen 53 und 60%. Die Zahl innerhalb des Symbols zeigt die Dauer des Impulses an. Die Charts zeigen auf einzigartige Weise, wie stark Impulse der Bullen und Bären waren. Dadurch sind Rückschlüsse auf zukünftiges Verhalten möglich.
DAX
Bild 1: Wochen-Chart des DAX mit Volumen-Preis-Signalen
Kurzanalyse zum DAX
Der DAX verhält sich planmäßig. Der eingezeichnete grau-markierte Kreis zeigt den oberen Zielkurs für den DAX. Für die Aufwärtsbewegung ist also nicht mehr viel Platz. Positiv ist das aktuelle Volumen-Preis-Signal mit einer 5 unter der letzten Candlestick. Die 5 bedeutet, dass mit erhöhter Wahrscheinlichkeit nach 5 weiteren Candlesticks der Kurs höher stehen wird. Ich muss zugeben, dass mir ein wenig der Glaube fehlt. Dazu war die Abwärtsbewegung viel zu kraftvoll, als dass sie nicht eine weitere Nachfolge erzeugen könnte.
Das Eigenleben des DAX ist momentan gering. Sobald die weltweiten Aktienmärkte Schwäche zeigen, wird sich der DAX nicht davon lösen können. Beim Schwung der Abwärtsbewegung, wäre es normal, wenn die starke Unterstützungszone zwischen 9300 und 9800 Punkten noch einmal getestet werden würde.
S&P500-ETF (SPY)
Bild 2: Wochen-Chart des S&P500-ETF (SPY) mit Volumen-Preis-Signalen. Der SPY steht repräsentativ für den S&P500-Index. Der Vorteil des SPY liegt darin, dass er direkt an der Börse gehandelt wird, und damit besser die Verknüpfung von Preis und Volumen anzeigt. Die Kurse des SPY lassen gut auf den S&P500 übertragen. Im Prinzip muss man beim dreistelligen SPY-Wert nur die Kommastelle verschieben, und dann den Wert auf den S&P500 übertragen.
Kurzanalyse zum S&P500
Die letzte Candlestick beginnt sehr tief und endet nahe dem Höchstkurs. Offenbar haben sich neue Käufer gefunden, die den Aktienmarkt stützen. Vielleicht hat auch die Fed interveniert – man kann nichts ausschließen. Inzwischen steht der Kurs wieder so hoch, dass er an den Widerstand von 200 US-Dollar herankommt. Nach der starken Abwärtsbewegung sollten die Kräfte der Bullen noch nicht so ausgereift sein, um den Widerstand zu brechen.
Der Zielkurs der Bullen ist schon erreicht. Man darf deshalb gespannt sein, ob eine erneute Kursschwäche in den Märkten einsetzen wird. Alles spricht für eine weitere Abwärtswelle. Es wäre auch der Normalfall, denn die Stärke der Abwärtswelle müsste viele Börsianer überrascht haben, und sie befinden sich buchtechnisch noch immer im Minus. Diese Leute werden geneigt sein, ihre Position zu verkaufen, wenn der Einstandspreis erreicht wird. Das könnte der Grund sein, warum der S&P-ETF von der 200 US-Dollar-Grenze nach unten abprallt.
Gold-ETF (GLD)
Bild 3: Wochen-Chart des Gold-ETF (GLD) mit Volumen-Preis-Signalen.
Kurzanalyse zum Gold
Der Gold-Chart bewegt sich fast schon mustergültig schlecht. Zunächst stieg der Gold-ETF an, und dann scheiterte er schon am ersten Widerstand bei $110. Das Gesamtbild des Charts enthält einen bearishen Unterton, und das kann für die nächsten Wochen ein Problem werden. Die „Gretchenfrage“ ist der Widerstand bei 110 US-Dollar. Erst wenn sich der Gold-ETF über den Widerstand etablieren kann, haben die Bären aufgegeben. Je länger der Kurs darunter bleibt, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit einer neuen Abwärtswelle.
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