In kaum einem anderen Bereich wird momentan so viel Geld verdient, wie bei den Immobilien. Selbstverständlich kann davon auch das MDAX-Unternehmen Deutsche Wohnen profitieren.
Besonders in den Großstädten sind die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren so stark gestiegen, dass es in der Bevölkerung schon zu emotionalen Ausbrüchen kommt. So wurden zum Beispiel kürzlich in Berlin auf dem Parkplatz der Wohnungsgesellschaft drei Firmenfahrzeuge angezündet. Deutsche Wohnen hat momentan etwas Pech, dass sie als größter Wohnungsvermieter in Berlin im Fokus links-radikaler Kräfte steht.
Einige Linksradikale wollen die Zwangsenteignung
Seit 2010 sind die durchschnittlichen Mieten in Berlin um mehr als 60% gestiegen. Aufgebaut hat sich die emotionale Stimmung durch die überzogene Forderung, dass die Wohnungsgesellschaft zwangsenteignet werden soll. Man begründet diese Maßnahme mit dem Artikel 15 des Grundgesetzes, welcher die Möglichkeit gibt unter bestimmten Voraussetzungen Grund und Boden in Gemeineigentum zu überführen. Die Deutsche Wohnen ist die größte Wohnungsgesellschaft in Berlin und wird deshalb zur „Fratze des Kapitalismus“ stigmatisiert. Ob das fair oder unfair ist, wird nicht hinterfragt. Die Berliner Regierungskoalition aus SPD, Grüne und Linke können sich sogar mit der Idee der Enteignung anfreunden. Die Linke ist dafür, die Grünen sind nicht abgeneigt und die SPD ist wankelmütig. Wie soll sich die Deutsche Wohnen nun Verhalten? Sie hat im Prinzip keine andere Wahl als abzuwarten und zu hoffen, dass sich die Gemüter wieder beruhigen. Für ausländische Aktionäre ist die Forderung der Zwangsenteignung ziemlich verstörend. Dementsprechend halten sich Käufer bei der Aktie noch zurück.
Ein Ausbruch ist nur eine Frage der Zeit
Umso erstaunlicher ist die Kursentwicklung. Die Aktie steht kurz vor einem neuen Allzeithoch und der Ausbruch wird immer wahrscheinlicher. Wenn sich die emotionale Anspannung lockert und die Forderung der Zwangsenteignung als dumme Idee dargestellt wird, dann könnte die Aktie noch einmal einen zusätzlichen Schub bekommen.
Bild: Wochen-Chart der Aktie Deutsche Wohnen [WKN: A0HN5C]
Der Kurs tastet sich zum Widerstand
Im Chart sind vier markante Aufwärtswellen erkennbar. Interessant ist besonders die dritte, weil sie mehr Steilheit aufweist als die vorherigen. Bei einer allgemeinen Kursschwäche würde die Neigung normalerweise geringer werden. Es signalisiert für die aktuelle Bewegung einen bullishen Unterton. Seit Oktober schleicht sich der Kurs immer weiter zur Widerstandsgrenze bei 44 Euro und hat den Widerstand schon mehrfach berührt. Der Kurs prallte nicht nach unten ab, wie es in einem typischen Seitwärtsmarkt der Fall wäre, sondern blieb stets in der Nähe des Widerstandes. Das Verhalten kann man als vorsichtiges Abtasten der Bullen verstehen, die eine Gegenwehr der Bären erwarten. Bisher blieb der Verkaufsdruck aus. Es scheint so, als ob die Aktienbesitzer nur wenig Interesse haben, ihre Aktien zu verkaufen.
Fazit: Die Aktie der Deutsche Wohnen ist günstig bewertet und das schlägt sich im Verhalten der Aktionäre wieder. Bei steigenden Kursen gibt es bisher nur wenig Gegenwehr. Wir können davon ausgehen, dass der Kurs bei der nächsten besten Gelegenheit nach oben ausbricht und neue Allzeithochs erreicht. Das nächste Kursziel liegt bei 46,30 EUR.
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