BASF Aktie kaufen?

Liebe Leserinnen und Leser,

ich wünsche Ihnen ein Frohes Neues Jahr! Möge das neue Jahr Ihnen Gesundheit, Liebe, gute Taten und auch einige schöne Börsengewinne bringen.

Ich schaue heute einmal auf die Aktie von BASF. Und bei der Fundamentalanalyse der BASF-Aktie gilt es einen „Sonderfaktor“ zu beachten. Und zwar hat BASF die eigenen Aktivitäten im Bereich Handel mit Erdgas an den russischen Erdgas-Riesen Gazprom verkauft. Das brachte natürlich einen schönen Verkaufspreis ein – aber dafür ist auch der Umsatz und der Gewinn entsprechend gesunken, da das Ergas-Handelsgeschäft nun nicht mehr konsolidiert wird, da verkauft. Damit relativieren sich die jüngsten Quartalszahlen, die ein hohes Minus beim Umsatz und Ebit gezeigt haben. Schauen wir dennoch zunächst einmal auf diese Zahlen = die jüngsten Geschäftszahlen von BASF:

Quartalszahlen BASF AG im Überblick

  • Im dritten Quartal des Geschäftsjahres (Juli 2016 bis September 2016) sank der Umsatz bei BASF laut eigenen Angaben um 20,0% auf 14,013 Mrd. Euro. Im dritten Quartal 2015 hatte der Umsatz demnach noch bei 17,424 Mrd. Euro gelegen.
  • Das Ebit (Ebit = Gewinn vor Zinsen und Steuern) sank in ähnlicher Größenordnung, und zwar von 1,889 Mrd. Euro im dritten Quartal 2015 auf 1,464 Mrd. Euro im dritten Quartal 2016. Das entsprach einem Rückgang von 22%, also etwas mehr als der Umsatzrückgang.
  • BASF hat das Ebit aber auch bereinigt, um Sondereinflüsse (wie besagte Verkäufe). Das ist gut, denn es sollen ja nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Und wie hat sich das „Ebit vor Sondereinflüssen“ verändert? So: Von 1,603 Mrd. Euro im dritten Quartal 2016 sank es auf 1,516 Mrd. Euro in Q3 2016. Auch das war allerdings ein Minus, von rund 5%.
  • Das Ergebnis je Aktie entwickelte sich nicht erfreulich, denn es sank deutlich. Von 1,31 Euro im dritten Vierteljahr 2015 ging es auf 0,97 Euro im dritten Quartal 2016 abwärts. Das entsprach einem Minus von 26%.

Wenn niedrige Erwartungen ein Vorteil sind

Bei der BASF-Aktie hatte sich nach Bekanntgabe der Quartalszahlen gezeigt, dass „niedrige Erwartungen“ auch ein Vorteil sein können. Denn die Zahlen waren an sich keineswegs gut ausgefallen. Wie oben beschrieben, ist das Ebit auch unter Ausklammerung der Sondereinflüsse (wie besonders der Verkauf der Erdgas-Handelsaktivitäten) um 5% gesunken. Da aber einige Analysten mit noch schlechteren Zahlen gerechnet hatten, reichten die tatsächlichen Quartalszahlen bereits aus, den Kurs weiter steigen zu lassen.

Mein Fazit: BASF SE

Die BASF-Aktie finde ich mit einem KGV im Bereich 18 und in etwa stagnierenden Umsätzen und Gewinnen (Verkauf des Erdgas-Handelsgeschäfts herausgerechnet) nicht besonders attraktiv. Gut, das Unternehmen arbeitet sehr profitabel und die Aktie bietet eine Dividendenrendite von über 3%. Aber die Bewertung ist nicht gerade günstig. Interessant werden könnte, was BASF mit den Einnahmen aus dem Verkauf des Erdgas-Handelsgeschäfts macht. Wenn da günstig Unternehmen eingekauft werden können (mit günstigerer Bewertung als die BASF-Aktie selbst), dann könnte das in Bezug auf die Bewertung vorteilhaft sein. Zudem prognostiziert die DZ Bank für BASF auch im Kerngeschäft in 2017 wieder Wachstum und hat deshalb den „fairen Wert“ auf 100 Euro angehoben. Wenn ich das alles zusammen nehme, bin ich eher der Ansicht, dass die Aktie auf dem aktuellen Niveau in etwa „fair bewertet“ ist. Das bedeutet auch, dass die Aktie in meinen Augen derzeit auf dem aktuellen Niveau nicht sonderlich interessant ist.

 

BASF Aktie

Bild: Wochen-Chart der BASF-Aktie

In 2016 konnte die Aktie eine beeindruckend Rallye zeigen. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, befindet sich die Aktie aber nicht in einem Aufwärtstrend. Das bedeutet, das Wertpapier wäre im Zusammenhang mit einem schwachen DAX ziemlich anfällig für eine Rückschlagsbewegung. Momentan muss man abwarten, wie sich die Aktie am Widerstand von 88 Euro verhält. Es ist seit langem der erste ernsthafte Widerstand. Deshalb wäre ein sofortiger Long-Einstieg nicht ganz ungefährlich. Bestätigt wird die Annahme von einem RSI, der im stark überkauften Zustand steht. [Anmerkung der Redaktion]
Mit herzlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

www.ethische-rendite.des

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