Wenn das keine Finanzblase ist…

Das billige Geld der Notenbanken verzerrt das Wirtschaftsgeschehen immer mehr. Die Unterscheidung bei einer Anlage zwischen hohen Zinsen und niedrigen Zinsen steht in einem engen Zusammenhang mit dem Risiko. Die dauerhaft niedrigen Zinsen erzeugen beim Anleger eine falsche Einschätzung des Risikos, weil es systematisch unterschätzt wird. Es scheint so, als ob die Aktionäre nicht wissen, dass Unternehmen ohne Gewinne keine Existenzberechtigung haben.

Nach einer Studie der Fondgesellschaft GMO gibt es eine außerordentliche Verzerrung beim Russell 3000-Growth. Das ist ein Index, der ausschließlich Wachstumsunternehmen enthält. Die niedrigen Kreditzinsen haben es möglich gemacht, dass 60 % der Unternehmen des Index kein Geld verdienen!

Wie ist es zu erklären, dass die Kurse von Unternehmen, die Verluste machen, auch noch überproportional ansteigen? Anscheinend hängt die Performance mit menschlichen Eigenschaften zusammen. Die Angst, etwas zu verpassen oder anderen beim Reichwerden zu beobachten, ist ein Antrieb.

Der Russell 3000-Growth hat die anderen Aktienindizes in der Performance geschlagen. In den vergangenen zwei Jahren stieg er um mehr als 84 %. Das ist auf jeden Fall eine Finanzblase. Die Frage ist nur, wann platzt sie?

Bild: Anteil der Unternehmen des Russell 3000 Growth, die kein Geld verdienen.

 

Vergleicht man den Russell 3000 Growth mit dem S&P500 sieht der Kursverlauf harmlos aus.

Bild: Vergleich des Russell 3000 mit dem S&P500 zeigt optisch kaum einen Unterschied. Inhaltlich sieht es anders aus.

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