Bayer – Übernahme von Monsanto

Das ist ein eindeutiges Angebot, das Bayer am Montag auf den Tisch gelegt hat: 122 Dollar je Monsanto-Aktie – in Cash! Diese Übernahme das Agrarchemiekonzerns Monsanto durch Bayer würde damit einen Umfang von insgesamt 62 Mrd. Dollar annehmen. Die Monsanto-Aktie war im New Yorker Handel mit rund 101,5 Dollar ins Wochenende gegangen. Wie in solchen Übernahmen üblich, ist es wahrscheinlich, dass der Kurs der Aktie zu Wochenbeginn in die Nähe des Übernahmegebots springen wird. Allerdings nur dann, wenn die Marktteilnehmer(innen) auch damit rechnen, dass diese Übernahme wahrscheinlich ist. Das Gebot von 122 Dollar je aktie entspricht laut Bayer einer 36%igen Prämie auf den gewichteten durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen drei Monate.

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Bild: Wochen-Chart der Bayer-Aktie. Schrittweite etabliert sich nun ein Abwärtstrend.

Hier die vollständige Pressemitteilung der Bayer AG zu den Übernahmeplänen

Für die Aktionäre von Monsanto ist dieses Übernahmeangebot deshalb erfreulich. Ich selbst würde Monsanto-Aktien aus ethischen Gründen nicht mit der Kneifzange anfassen. Oder wenn doch, dann um bei den Hauptversammlungen für eine andere Firmenpolitik zu stimmen. Denn mir behagt es nicht, dass Monsanto genmanipuliertes Saatgut (sehe ich ohnehin kritisch) auch noch mit fragwürdigen Mitteln durchsetzen möchte. Schauen Sie bei Interesse mal bei Wikipedia nach, was sich da alles findet, z.B. Vorwürfe wegen Bestechung von Behörden in Indonesien, um Umweltrisikoeinschätzungen zu untergraben. Da fragt man sich doch, an welchem Tag Gott eigentlich Monsanto erschaffen hat (und ob er an dem Tag nicht besser geruht hätte). Nur meine persönliche Ansicht (was sonst)!

Ob die Übernahme  für die Bayer-Aktionäre auch erfreulich sein wird, muss sich noch zeigen. Denn die Frage ist erstens, ob Bayer nicht zuviel bezahlt. Und dann steht im Raum, wie der Bayer-Konzern die Übernahme finanzieren wird. Bayer selbst teilte dazu mit, dass neue Schulden und eine Eigenkapitalerhöhung (im Bereich eines Viertels des Kaufpreises) die Lösung sind. Eine Eigenkapitalerhöhung bedeutet: Neue Aktien! Der Gewinn verteilt sich dann auf mehr Anteile. Wird die Übernahme dazu führen, dass dennoch pro Aktie ein höherer Gewinn erzielt werden kann? Derzeit offen!

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